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Autor

Lucas Fassnacht

Foto von Lucas Fassnacht (Credits: Mona Franz)

Credits: Mona Franz

Zum ersten Mal politisch aktiv geworden bin ich während der Bildungsproteste 2009, als wir das Audimax der Erlanger Uni besetzt haben.

Ich komme aus der Generation, die konformistisch genannt wurde; die erste Erschütterung unseres kindlich-unschuldigen Weltbilds haben wir mit dem 11. September 2001 erleben müssen. Die Finanzkrise ab 2008 mag der Grund gewesen sein, dass wir das Vertrauen verloren haben, mit dem die Generationen vor uns ewigem wirtschaftlichem Wachstum entgegengesehen haben. Also haben wir die lahmste aller Optionen gewählt: Wir haben uns arrangiert.

2009 war ich 21 Jahre alt. Die Bildungsproteste endeten mit einem kleinen Erfolg, und viele meiner Generation, mich eingeschlossen, kümmerten sich wieder um ihren eigenen Kram.

Ironischerweise ging es mit der deutschen Wirtschaft auch nach Finanz-, Staats-, Eurokrise nur aufwärts – zumindest bis Klimakatastrophe, Pandemie, Putin, Hamas uns erneut vor Augen führen, wie labil unsere Welt ist.

Hätten wir den Kopf viel früher aus dem Sand ziehen müssen? Natürlich. Hätten wir mehr Unterstützung von denen gebraucht, die damals in den Chefsesseln und Talkshows saßen, auch heute noch dort sitzen? Vermutlich.

Die Wahrheit ist: Die, die nach uns kamen, fordern mit einer Kühnheit und Energie politisches Handeln ein, dass wir uns schämen müssen. Bevor wir also das Versagen der Älteren anprangern, sollten wir uns fragen, was wir tun können, um den Jungen das Gehör zu geben, das sie verdienen.

Also stellt eure Forderungen. Wir stehen in der Pflicht.

Lucas Fassnacht